Foto-Reportagen von Hochzeiten, die zu Tränen rühren und die authentischen Augenblicke an diesem Tag wundervoll einfangen – dafür ist Guido Grauer Photography schon seit einem Jahrzehnt in der Branche bekannt. Wie kein anderer gelingt es ihm, Hochzeiten als stiller Beobachter zu begleiten. Zum Jubiläum gibt er Einblicke in seine Arbeit und alle Zankyou-Leser können sich auf ein exklusives Jubi-Angebot freuen:
Die Hochzeit festhalten – mit Guido Grauer
Ein Virtuose im Bereich der Hochzeitsfotografie, einfühlsam und detailverliebt, das ist Guido Grauer Photography. Er ist in der ganzen Schweiz als Hochzeitsfotograf tätig und bringt langjährige Erfahrungen mit. Im Interview verrät er uns, welche Momente ihn in den letzten 10 Jahren bewegt haben, welche Dinge ihm an seinem Job gefallen und was sein persönlicher Tipp an alle Brautpaare ist.
Guido, wie hat deine Liebe zur Hochzeitsfotografie begonnen?
Guido Grauer: Ein guter Freund von mir bat mich Ende 2009, Anfang 2010, seine Trauung, die freie Zeremonie und die Feier zu fotografieren. Ich sagte ihm zu, unter der Prämisse dass er zusätzlich einen Profi bucht und ich damit ohne Druck arbeiten könnte. Er tat dies und so fotografierte ich die standesamtliche Trauung alleinverantwortlich und die Zeremonie sowie das Fest als Second Shooter. Ich ergänzte mich gut mit dem Profi und hatte viel Spass daran, die Geschichte des Brautpaares zu erzählen. An diesem Tag wurde mein Grundstein gelegt für alles, was danach kommen sollte. Drei Jahre zuvor hatte ich, angesichts meiner eigenen Hochzeit mitten im südafrikanischen Busch, überhaupt das erste Mal eine Kamera in der Hand gehalten, da für mich klar war, von diesem für uns so besonderen Ereignis dauerhafte Erinnerungen zu schaffen. Auf der Hochzeit und der anschliessenden Reise quer durch Südafrika wurde ein Hobby geboren das dann, nach meiner Rückkehr nach Hause, im Laufe der Zeit zur Leidenschaft wurde. Ich lernte sehr intensiv und hatte das Talent, zu Menschen schnell eine persönliche Ebene aufzubauen. Das half mir dann, als ich die Portraitfotografie für mich entdeckte. Ich liebte es, durch die Schaffung einer „guten“ Atmosphäre Menschen dazu zu bewegen, ihre Maske abzulegen und mir ihr „echtes“ Gesicht zu zeigen. Das habe ich mit hunderten Menschen gemacht, bevor die Hochzeitsfotografie in mein Leben trat. Der Wunsch, Authentizität in meinen Bildern zu zeigen, wurde bereits damals geboren und hält unvermindert bis heute an und ist meine Triebfeder.
Wie würdest du deinen Fotostil beschreiben?
Guido Grauer: Ich erstelle meine Reportagen fotojournalistisch. Ich greife möglichst selten ein – inszeniert sind nur die Portraits und wenn gewünscht die Gruppenaufnahmen – und erzähle eine authentische Geschichte. Die Vorgehensweise hat sich natürlich im Laufe der Jahre verändert, verfeinert. Durch meine perfektionierte Anpassung an die Hochzeitsgesellschaft verschmelze ich mit der Gruppe und kann mich auf diese Art vollkommen unaufdringlich bewegen und trotz einer physischen Nähe zumeist unbemerkt fotografieren. In der Gesamtheit entsteht daraus ein Bildstrang, der viele kleine Geschichten erzählt und durch die Kraft der Echtheit lebt. Da meine Stärke eindeutig im bildlichen erzählen der Geschichte liegt, biete ich ab der laufenden Saison nur noch die Ganztagsreportage an. Ich begleite meine Brautpaare also von den morgendlichen Vorbereitungen bis zur Party am Abend um die Geschichte vollständig erzählen zu können (bis zu 15 Stunden Begleitdauer).
Was gefällt dir an deinem Job am besten?
Guido Grauer: Durch die Art, wie ich Hochzeitsfotografie interpretiere, lerne ich mir fremde Menschen sehr gut kennen. Die Nähe, die ich zu „meinen“ Paaren bekomme, ist bemerkenswert und das macht mich glücklich. Nicht selten dauert der Kontakt insgesamt – vom ersten Kennenlernen bis zum Abschluss mit der Übergabe des Albums – etwa 2 Jahre. So manches Mal entstanden daraus bereits gute Bekanntschaften und sogar Freundschaften. An meiner eigenen Hochzeit, ich heiratete im August 2017 zum zweiten Mal, haben meine Frau und ich acht „meiner“ vergangenen Paare zum Apéro eingeladen. Die Hochzeit war an einem Freitag und von den acht eingeladenen Paaren sind sieben gekommen, wovon einige sich extra Urlaub genommen haben um dabei zu sein. Das ist doch Wertschätzung pur und wenige können wirklich nachvollziehen was mir das bedeutet hat. Ich erkläre Paaren, die sich für meine Arbeiten interessieren, das ich „Nähe“ benötige und es für das Ergebnis notwendig ist, das wir uns kennenlernen, damit sie mich in intimen Momenten an ihrer Seite akzeptieren können.
Was ist deine schönste Erinnerung aus den letzten 10 Jahren?
Guido Grauer: Es ist für mich sehr schwierig, da eine spezielle Erinnerung herauszugreifen. Aber ein Bräutigam ist mir in besonderer Erinnerung geblieben. Er ist ein sehr introvertierter Mensch, der seine Gefühle im Vorfeld der Hochzeit zumeist verborgen hat. Ich spreche mit meinen Paaren viel über das Thema Emotion und dieser Bräutigam hat mir mehr als einmal erklärt, dass ich damit leben müsse, das er seine Emotionen nicht gut zeigen könne. An der Hochzeit hat er dann ab dem Moment, wo er seine Braut das erste Mal gesehen hat, unaufhörlich geweint und der introvertierte Typ hat alles rausgelassen, was in ihm war. Ich hab ihn so manches Mal an dem Tag gedrückt und ihn ermutigt, es immer wieder zuzulassen. Er war völlig ungläubig, was mit ihm passierte und er war bis zur Party sehr nah am Wasser gebaut. Ich freue mich sehr darüber, wenn Männer diesen Mut aufbringen und ihre Umwelt über die Emotion an ihrem Innenleben teilhaben lassen. Das geht auch nur in einer Umgebung, in der Vertrauen herrscht, ansonsten würden sie sich nicht derart verletzlich zeigen.
Was ist dein Lieblingsbild aus den letzten 10 Jahren und warum?
Guido Grauer: Es gibt auch hier nicht „das“ Lieblingsbild und möglicherweise zum erstaunen vieler ist das Bild, das ich für diese Frage ausgewählt habe, keines, das durchstrukturiert wirkt und ein „Wow“ bei Menschen auslöst, sondern ein „stinknormales“ Reportagebild aus einem Moment, der plötzlich entsteht und für das Brautpaar am Ende sehr wertvoll ist.
Die Braut auf diesem Bild wurde von ihrer Familie am Abend mit einem sehr persönlichen Geschenk derart überrascht, das bei ihr alle Dämme brachen und sie vollkommen überwältigt war. Dieser besondere Ausdruck der Überwältigung dauerte vielleicht fünf Sekunden. Aus zwei Gründen wähle ich das als Beispiel eines Lieblingsbildes:
- Es sind Momente wie diese, die die Geschichte der Hochzeit wertvoll machen. Dieses Bild hat die Kraft, die Braut über Jahrzehnte in diesen Moment zurückzubringen. Wann immer sie dieses Bild betrachtet, wird sie in die Situation zurückgebracht und spürt, was sie dort spürte – das ist pure Magie und das geschieht nur bei echten Situationen.
- Für Fremde ist das nur ein Reportagebild, das eine Szenerie beim Abendessen zeigt, wo sogar noch Teile der Gläser drauf zu sehen sind. Als Fotograf ist es nach meiner Ansicht sehr wichtig, vollkommen für das Brautpaar zu arbeiten und das zu verinnerlichen. Hier zeigt sich deutlich der Unterschied zwischen Styled Shoots oder auch Inspirationsshootings und echten Reportagebildern. Die Kraft dieser Art Bilder kommt nicht von einer äusseren Schönheit, sondern sie leben dauerhaft durch die Kraft des Moments.
Was hat sich in den letzten 10 Jahren in der Hochzeitswelt verändert?
Guido Grauer: Brautpaare werden mehr denn je herausgefordert. An jeder Ecke versucht die Branche, sie zu verführen. Die Bedeutung des äusseren Rahmens hat enorm zugenommen. Zumindest gelangt man zu dem Schluss, wenn man der Branche Glauben schenken kann. Es wird sehr viel Geld in Deko und Abläufe investiert. Fotografen arbeiten häufig mit diversen Anbietern zusammen und erstellen in Schlössern, Berghotels oder an anderen „schönen“ Orten Inspirationsshootings mit wunderschönen Bräuten mit Blumen im Haar und einem Bräutigam mit langem Haar und Bart. Das gab es vor zehn Jahren so nicht und es hat sich von Jahr zu Jahr gesteigert. Brautpaare sind schnell überfordert und müssen sehr bei sich sein um „ihren“ Rahmen zu finden. Ich staune selbst, das heute viele Paare zwei Jahre Vorbereitungszeit benötigen, um ihre Wunschlocation buchen zu können. Vor zehn Jahren hat es vielfach gereicht, den Fotografen sechs Monate vor der Hochzeit zu buchen, heute erfolgen mehr als die Hälfte meiner Buchungen bis zu 18 Monate vor dem Termin – das ist schon eine dramatische Veränderung.
Und zum Schluss: Was ist dein Tipp an Brautpaare?
Guido Grauer: “Stay true!“ Bleibt bei euch selbst und organisiert das Fest so, wie Ihr es euch wirklich wünscht. Seid Ihr selbst und verzichtet auf „Show“. Plant den Tag entspannt mit lockerem Zeitplan zwischen den Programmpunkten – weniger ist hier mehr. Geniesst jeden Moment dieses besonderen Tags – er wird wie im Flug vergehen!
Wir bedanken uns sehr bei Guido Grauer Photography für die Einblicke in seine Arbeit und seinen Werdegang in den letzten 10 Jahren! Sie möchten von dem Jubi-Angebot profitieren? Dann buchen Sie Guido Grauer unter folgendem Link mit dem Stichwort “zankyou” bis 31. März 2020 und freuen Sie sich auf einen tollen Rabatt!
Möchtest Du auch immer auf dem Laufenden bleiben?
Abonniere unsere Newsletter
Kommentieren