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Fürbitten für eine Hochzeit! Tipps zur Gestaltung und Findung vom Experten

Wenn die Liebsten heiraten, dann wird nicht selten die Trauung von den Liebsten mitgestaltet. Oft halten Geschwister, Freunde und Eltern die Fürbitten. Etwas Unterstützung zu dem Thema findet ihr hier.

Fürbitten für eine Hochzeit! Tipps zur Gestaltung und Findung vom Experten
Foto: Jeremy Wong Weddings
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Obwohl immer mehr Eheleute auf eine kirchliche Trauung verzichten und immer mehr freie Trauungen stattfinden, möchte immer noch eine Grossteil die Ehe vor Gott schliessen. Wenn man christlich aufgewachsen ist, so kann dieser Teil des Wochenendes von grosser Bedeutung sein. Der Gottesdienst wird meistens sehr persönlich auf das Paar abgestimmt und Trauzeugen und Verwandte tragen oft auch ihren Teil dazu bei. Was es genau mit den Fürbitten auf sich hat und wie du diese für eine geliebte Person auswählst und gestaltest, zeigt dir Trauredener Daniel Kiefer.

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Fürbitten kennt fast jeder von diversen Kirchgängen. Gegen Ende des Gottesdienstes spricht die Gemeinde unter Anleitung des Pfarrers ein meist recht unkonkretes Gebet. Dem lieben Gott werden all die Menschen anbefohlen, für die man selbst gerade nichts tun kann, dies aber gerne möchte. «Wir bitten dich für alle Kranken… Einsamen… Verfolgten…».

Was ist nun aber der eigentliche Sinn des Fürbittgebets und wie kann es im Rahmen einer Trauzeremonie treffend und persönlich formuliert werden?

Bedeutung von Fürbitten

Die Fürbitte hat viel mit dem Segen gemeinsam. Wenn wir für Menschen beten, wünschen wir ihnen damit alles Gute. Dabei ist uns bewusst, dass wir nicht alles, worum wir bitten, selbst bewerkstelligen können. Wenn im Rahmen einer Trauung gebetet wird: «Wir bitten dich, lass die Liebe von Braut und Bräutigam weiter wachsen». Weiss der Betende, dass er selbst nur relativ wenig Einfluss darauf hat, ob diese Bitte in Erfüllung geht. Das Brautpaar kann schon mehr dazu beitragen, dass die Beziehung gelingt und die Liebe sich entwickelt. Doch letzten Endes bleibt die Liebe etwas Unverfügbares. Darum wird das Wachsen der Liebe im Fürbitte-Gebet Gott anvertraut. Denn Christen glauben, dass Gott die Bemühung des Paares segnet. Wenn das Paar sich Zeit füreinander nimmt, die Beziehung pflegt. Dann wird Gott, so die Hoffnung, seinen Teil dazu beitragen, dass die beiden ihre Beziehung als inspirierend und wohltuend erfahren.

In der Fürbitte bringen wir also Wünsche vor Gott, deren Eintreten wir nicht selbst bewerkstelligen können.

speichernTRauung
Foto: Jeremy Wong Weddings

Zugleich ist das Gebet auch immer eine Selbstverpflichtung. Wenn ein Freund für das Paar betet: «Stell ihnen Menschen zur Seite, die sie in ihren Vorhaben unterstützen…», sagt der damit: «Ich möchte und werde selbst einer dieser Menschen sein. Ich bin für euch da.» Glaube und Hoffnung gehen Hand in Hand mit der Übernahme von Verantwortung und Handeln. Mit einfachen Worten: Gott handelt in dieser Welt ausschliesslich durch Menschen. Gebete sind also auch Selbstaufforderung und -verpflichtung zum Handeln. Die Bibel sagt es so: «Was hilft’s, Brüder und Schwestern, wenn jemand sagt, er habe Glauben und hat doch keine Werke? Kann der Glaube ihn selig machen? Wenn ein Bruder oder eine Schwester nackt ist und Mangel hat an täglicher Nahrung und jemand unter euch spricht zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch!, ihr gebt ihnen aber nicht, was der Leib nötig hat – was hilft ihnen das? So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber» (Jakobusbrief 2,14-17).

Anders ausgedrückt: Wer betet, aber seine Worte nicht Wirklichkeit werden lässt, ist ein frommer Schwätzer. Freunde schwingen nicht nur tolle Reden, sondern stehen dem Paar mit Rat und Tat zur Seite. Die Fürbitte ist für den Beter also auch eine Erinnerung an seine Pflichten als Freund.

Fürbitten für die Liebsten

Als besonders schön empfinde ich es, wenn die Fürbitten von Verwandten und Freunden vorgetragen werden. So wird das Gebet persönlich. Selbstverständlich kann das Gebet auch vom Pfarrer/ dem Redner gehalten werden. Doch wenn dem Paar nahestehende Personen beten, wird es konkret und persönlich.

speichernbraut mit trauzeginnnen
Foto: Omar Lopez

Selbstverständlich steht denen, die die Bitten formulieren, der Pfarrer/ Redner als Ratgeber zur Seite. Ich ermutige immer dazu, eigene Worte zu verwenden, sodass man völlig hinter dem stehen kann, was man sagt. Anregung durch den Zeremonienleiter oder das Internet ist hilfreich, doch am Ende steht im Idealfall eine persönliche Bitte in eigenen Worten.

Beispiele

Für Braut und Bräutigam

hilf du ihnen, gemeinsam glücklich zu bleiben.

Lass sie immer wieder erkennen,

was sie aneinander haben.

Lass du ihre Liebe zueinander wachsen

und schenke ihnen liebende Augen,

die im anderen immer nur das Beste erkennen.

 

Für die Eltern des Brautpaars

Lege du ihnen immer wieder auferbauende und tröstende Worte in den Mund,

dass sie Braut und Bräutigam in dem bestätigen,

was sie tun.

Schenke ihnen die Weisheit,

Braut und Bräutigam im rechten Moment zur Seite zu stehen

und zu erkennen, wann dieser Moment nicht da ist.

Lass auch sie spüren,

dass du jeden Tag an ihrer Seite bist.

 

Für alle Freunde und Verwandte

die Braut und Bräutigam wichtig sind.

Begleite du sie durch ihr Leben

und lass sie immer wieder erkennen,

was sie von dir empfangen.

Schenke ihnen Grosszügigkeit,

dass sie das Empfangene teilen,

nicht nur mit Braut und Bräutigam.

 

Für alle, die sich bereits das Ja-Wort gegeben haben

Lass die Liebe in Beziehungen wachsen.

Schenke, wo es nötig ist Vergebungsbereitschaft.

Und schenke den Paaren Zeit füreinander da zu sein.

 

Grosser Gott,

du bist die Quelle des Lebens,

du bist die Quelle der Liebe.

Du hast uns zuerst geliebt,

darum können wir lieben.

Schenke uns ein weites Herz,

dass wir deine Liebe in die Welt hinaustragen,

dass wir andere Menschen bedingungslos lieben

und zusammen Gemeinschaft leben.

Amen.

Fürbitten im Rahmen einer säkularen Feier

Auch in weltanschaulich neutral gehaltenen Feiern haben Verwandte, Trauzeugen und Freunde oft das Anliegen, dem Paar Glück und Gelingen für das gemeinsame Leben zu wünschen.

Ihre Wünsche können sie in Anlehnung an das Fürbittgebet formulieren: «Liebe Braut, lieber Bräutigam ich wünsche euch viele schöne Momente, dass ihr in eurem Partner immer das beste seht… ich verspreche euch, euch auf eurem gemeinsamen Weg als treuer Freund zur Seite zu stehen…»

Bei einer Trauung mit wenigen Gästen kann alternativ auch ein Wunschband verwendet werden: Die Eheringe werden an einem Band durch die Reihe der Gäste gegeben. Die Gäste können den Ring in der Hand halten und dem Paar einen guten Wunsch auf den Lebensweg mitgeben.

Eine weitere Möglichkeit gute Wünsche zu formulieren und zu sammeln, stellt die Schatzkiste dar: Jeder Gast findet auf seinem Sitzplatz einen Stift und ein schönes bunter Stückpapier (möglicherweise Herzform) vor. Die Gäste werden gebeten, während eines Musikstückes gute Wünsche für das Paar zu notieren. Anschliessend werden die aufgeschriebenen Wünsche eingesammelt und in einer Schatzkiste verwahrt. So hat das Paar jederzeit die Möglichkeit, die guten Wünsche anzuschauen, sich über diejenigen zu freuen, die bereits Wirklichkeit geworden sind und die übrigen zu verwirklichen.

Hoffentlich konnte Euch dieser Beitrag ein wenig dabei helfen eine tolle Fürbitte für Eure Liebsten zu gestalten. Ob in der Kirche oder einer freien Trauung: Gute Wünsche für das Brautpaar sind ein Muss.

 

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