Die Hochzeit ist für das Brautpaar, deren Angehörige, die nahen Verwandten und engsten Freunde ein wichtiges und emotionales Fest. Damit die Festlichkeiten zu einem vollen Erfolg werden, wird häufig viel investiert und die Vorbereitungen sind von langer Dauer. Um auch nach der Hochzeit immer wieder in den Erinnerungen an ihren Hochzeitstag schwelgen zu können, wird von den Brautleuten gerne ein Hochzeitsfotograf engagiert. In deren Hochzeitsbilder werden die schönsten Emotionen und die wichtigsten Momente für die Ewigkeit festgehalten. Der Fotograf Gianni Groppello erklärt worauf man achten muss um schöne Fotos zu garantieren.
Inhalt
- Festivität
- Aus der Sicht des Brautpaares
- Der eigene Charme
- Der Fotograf
- Gute Hochzeitsbilder
- Moment und Routine
- Die Vorbereitung
- Persönlichkeit des Fotografen
- Die Beobachtung
- Das Licht
- Sensibilität
- Bildsprache
- Das Hochzeitsalbum
1. Festivität
Was den Gast betrifft, beginnt das Hochzeitsfest meistens mit dem Traugottesdienst oder der Zeremonie. Findet die Trauung in einer Kirche statt, dauert diese im Durchschnitt ca. eine Stunde. Danach gibt es Apéro für alle, Gruppenbilder, Überraschungen…! Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Am Abend beginnt das Abendfest mit einem mehrgängigen Festmahl mit Ansprachen von Eltern und Trauzeugen, Spielen, dem Hochzeitstanz, der Hochzeitstorte und noch mehr Essen. Es wird gefeiert und getanzt bis in die frühen Morgenstunden.
Am Rande bemerkt gibt es viele Hochzeiten, die nicht traditionell ablaufen. So werden z.B Zeremonien in der Natur mit freien Theologen oder anderen Zeremonienmeistern abgehalten. Ich erinnere mich an ein Hochzeitsfest, an dem die Hochzeitsgesellschaft nach der standesamtlichen Trauung, bei einem Hersteller für Süssgebäcke unter Anleitung von Chocolatiers Pralinés herstellten. Am Tag darauf gingen die Feierlichkeiten in einer Mietküche mit drei Köchen weiter. Sie bereiteten in Gruppen zusammen mit den Gästen der Hochzeitsgesellschaft das Festmahl zu. Im Anschluss daran wurde der Festschmaus im bezaubernd dekorierten, angrenzenden Raum verköstigt. Das Erlebnis war für die Gäste einmalig und unvergesslich.
2. Aus Sicht des Brautpaares
Gehen wir aber zurück zum eigentlichen Thema. Für das Brautpaar beginnt der Tag zu einem früheren Zeitpunkt und somit je nach Wünschen des Hochzeitspaares auch der des Fotografen. Wer ist die Schönste auf der ganzen Hochzeit? Natürlich die Braut! Oft beginnt für sie der Tag früh morgens. Sie wird häufig zusammen mit ihrer Trauzeugin und evtl. anderen Freundinnen geschminkt und frisiert. Danach zieht sie das Brautkleid an. Im Anschluss daran wird die Braut mit einer schönen Limousine oder einem tollen Sportwagen zur Vermählung oder zum Fotoshooting abgeholt. Dieses wird bisweilen am Morgen vor der Trauung und an anderen Hochzeiten während der Zeit des Apéros durchgeführt. Beides hat seine Vorteile.
Möchte das Hochzeitspaar zum Abschluss ein Hochzeitsalbum in den Händen halten, sind einige Überlegungen sinnig. Soll das Album das ganze Fest wiedergeben, lohnt es sich den Fotografen, beginnend mit den Vorbereitungen bei der Braut oder des Bräutigams, bis abends zum Anschnitt der Torte oder bis tief in die Nacht zu engagieren. So wird sichergestellt, dass die Bilder im Bilderalbum von a bis z die Handschrift des Lichtbildners haben.
3. Jeder Teil des Festes hat seinen eigenen Charme
Es gibt noch weitere Gründe, warum die Begleitung des Fotografen während des ganzen Festtages sinnvoll ist. Jeder einzeln für sich betrachtete Festteil (Trauung, Apéro, Abendfest… ) hat seinen ganz eigenen Charme und Charakter.
Beginnen wir mit einem Szenario kurz vor dem Traugottesdienst. Eine halbe Stunde vor der Trauung treffen sich Tante Trudi und Tante Gerda vor der Kirche. Ein grosses „Halloo“ folgt, denn die beiden haben sich lange nicht gesehen. Vielleicht haben die beiden noch hübsch verpackte Geschenke dabei und die Aufregung steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Sie freuen sich am meisten auf die Braut und sind gespannt auf das schöne Brautkleid, dass sie tragen wird.
Szenenwechsel Apéro: Hier trifft sich die Hochzeitsgesellschaft bei leckeren und schön präsentierten Häppchen in kleineren Grüppchen an einem schattigen Plätzchen im Freien. Der Traugottesdienst ist zu Ende, die Stimmung ist ausgelassen und entspannt. Es wird gelacht, getrunken und angeregt diskutiert. Neben den guten Häppchen und den angeregten Gesprächen gibt es immer wieder Überraschungen, die eine ausgelassene Stimmung mit viel Gelächter mit sich bringen.
An der gemeinsamen Tafel in der Abendstunde ist der Zauber in der Gesellschaft nochmals ganz anders. Bei gemütlichem Zusammensein geniesst die Hochzeitsgesellschaft das gute Essen, den mundigen Wein und versinkt, je länger der Abend bei schönem Kerzenlicht dauert, in tiefere Gespräche. Der Hochzeitstanz, das Anschneiden der Hochzeitstorte und mit viel Liebe vorbereitete Beiträge werden während des ganzen Abends präsentiert.
4. Der Fotograf
Der Hochzeitsfotograf hat an einem Hochzeitstag eine Mammutaufgabe. Er ist der ganze Tag präsent und fotografiert die wichtigsten und schönsten Momente, die an sich nicht wiederholbar sind. Aber ist es das, was einen guten Hochzeitsfotografen ausmacht? Er verpasst keine wichtigen Momente? Mitnichten. Sein Auftrag ist es, den Bedürfnissen der Eheleute entsprechend Bilder aufzunehmen. Ein Profifotograf klärt diese im Vorfeld der Hochzeit ab und viele Brautleute wählen ihren Fotografen aus, weil ihnen die Bildsprache des Bildermachers gut gefällt. Sie machen, bezogen auf seine Kreativität darum oft nicht viele Vorgaben und lassen den Fotografen frei arbeiten.
Wie ich bereits geschrieben habe; jeder Teil des Hochzeitsfestes hat seinen eigenen Charme. Der Fotograf hat die Herausforderung, dieses gewisse Etwas, das in jedem einzelnen Moment steckt, in seinen Bildern festzuhalten und für den Betrachter des fertigen Fotos sichtbar zu machen. Dabei spielt die Sichtweise des Fotografen eine grosse Rolle. Im besten Fall, und darum ist die Beobachtungsgabe des Bildgestalters wichtig, sieht er eine Situation im Voraus. Er wählt die Einstellungen an der Kamera und die legt sorgfältig den Ausschnitt fest. Dann wartet er auf den richtigen Moment und drückt auf den Auslöser.
5. Gute Hochzeitsbilder
Wenn der Fotograf es schafft, die verschiedenen Stimmungen und die einzigartigen Emotionen auf einem Hochzeitsfest in seine Bilder zu bannen, und er in der Art, wie er sich bewegt und seine Arbeit verrichtet, die Hochzeitsgesellschaft nicht stört, dann ist die Chance gross, dass die Hochzeitsfotos in einer würdigen Form das schöne Fest wiedergeben.
6. Der Moment und die Routine
Dazu ist zu sagen, dass die Routine nicht nur „fehl“ am Platz ist, wenn es um schwierige Momente geht. Es ist wichtig, dass der Fotograf stets versucht, eine Situation als neu und einzigartig zu interpretieren. Verlässt er sich im falschen Augenblick auf seine Erfahrung, verpasst er es vielleicht, eine einmalige Stimmung auf einem aussergewöhnlichen Foto festzuhalten. Darum ist eine wichtige Stärke, die ein Fotograf mit sich bringen sollte, das Bewusstsein und die Fähigkeit, mit jedem Moment als ein neuer und noch nie da gewesenem Augenblick umzugehen. An einem Hochzeitstag entstehen oft Situationen, auf die sich der Fotograf nicht vorbereiten kann. Zum Beispiel wenn das Wetter genau im falschen Moment verrückt spielt oder die Trauung anders abläuft als vorgesehen. So kann es sein, dass Licht und Schatten eine romantische Stimmung komplett zerstören. Der Fotograf muss in diesen Momenten schnelle Entscheidungen treffen und sich eventuell für das kleinere Übel entscheiden.
7. Die Vorbereitug
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Das ist auch in der Hochzeitsfotografie so. Warum? Weil der Fotograf, kennt er den Ablauf, sich mental auf die Momente vorbereiten kann. Er weiss auch, mit welchen Gerätschaften er in welchen Situationen aufwarten wird. Ein Beispiel: Aufgrund der guten Vorbereitung weiss der Fotograf, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt das Licht ausgeschaltet wird und der Confiseur dem Brautpaar und der Gesellschaft eine mit Kerzen brennende Hochzeitstorte präsentiert. Der Hochzeitsfotograf kann sich mit dem entsprechend lichtstarken Objektiv auf diesen Moment vorbereiten. Bei der Wahl der Linse spielt die Erfahrung wiederum eine grosse Rolle. Die Routine findet sich hier also nicht im Augenblick der Fotografie, aber in der bewussten Vorbereitung dieses Festaktes.
8. Persönlichkeit des Fotografen
Der Hochzeitsfotograf sollte eine authentische Persönlichkeit haben und muss sich gut an die Anforderungen einer Hochzeitsgesellschaft anpassen können. Fühlen sich die Hochzeitsgäste mit dem Bildermacher wohl? Einen Teil der Bildaussage spiegelt die Beziehung der fotografierten Personen zum Künstler wieder. Kritiker werden jetzt monieren, dass ein guter Fotograf sich so verhält, dass die Gäste gar nicht merken, dass sie fotografiert werden. Das ist schon richtig, aber nur zum Teil. Ob der Fotograf während einer Hochzeit im Hintergrund und somit von den Gästen unbemerkt bleiben kann, hängt z. B. auch von den Platzverhältnissen ab, die an einem Hochzeitsfest gegeben sind.
9. Die Beobachtung
Eine wichtige Gabe des Fotografen ist das Beobachten und Wahrnehmen aller für die Fotografie relevanten Dinge. Da sind all die lieben Menschen, die an einer Hochzeit zugegen sind und ihre Beziehungen untereinander zeigen. An einem Hochzeitstag entstehen aussergewöhnlichen Momente, einzigartige Stimmungen und viele schöne Details werden mit viel Liebe vorbereitet. Bei der Beobachtung ist es wichtig, dass der Künstler sich selbst mit seinen Gefühlen zurücknimmt. Je mehr der Fotograf für sich selber in den Hintergrund rückt, desto klarer nimmt er das Beobachtete wahr, wie es ist. Genau diese Eigenschaft, die Dinge möglichst ohne eigenen Filter zu sehen, hilft ihm dabei, Personen und Momente auf Fotos authentisch wiederzugeben. Das bedeutet nicht, dass die fertige Fotografie nicht die Sichtweise des Fotografen widerspiegelt. Er sieht die Situation und gestaltet nach seinem Gusto das Bild.
10. Das Licht
Eine Grundlage, den Beruf des Fotografen überhaupt ausüben zu können, ist der technische Umgang mit dem Licht. Der Bildgestalter weiss, für welche Aufnahme er wie viel Licht benötigt, damit er ein scharfes und „richtig“ belichtetes Bild aufnehmen kann. Das ist allerdings nicht die grösste Schwierigkeit, denn dieser Aspekt ist relativ schnell gelernt. Die Herausforderung mit dem Licht liegt für einen professionellen Hochzeitsfotografen eher darin, dass er dieses für die Gestaltung seiner Fotografie und für seine Bildsprache benutzt. Der Umgang mit dem Licht betrifft darum sehr viele verschiedene Aspekte. Ein für mich wichtiger Aspekt ist zum Beispiel, in welcher Art sich Personen in Bezug auf das Licht bewegen.
Folgende Situation: Am Abendfest haben bei Kerzenlicht acht Personen an einem Tisch Platz genommen. Unser Fokus liegt auf drei der acht Gäste, die angeregt miteinander sprechen. In der Mitte sitzt eine Frau. Sie schaut immer wieder zum einen, dann zum anderen Tischnachbarn. Blickt sie nach links, liegt ihr Gesicht im Schatten. Sieht sie nach rechts, wird ihr schönes Antlitz von Kerzenschimmer angeleuchtet. Der Nachbar zu ihrer rechten Seite ist ein Scherzkeks, der immer wieder was Lustiges sagt. Jedes dritte bis vierte Mal, wenn sie nach rechts schaut, lacht die Frau darum über ihr ganzes Gesicht. Genau diesen vom glückstrahlenden Moment, die fröhliche Lady, die herzhaft lacht, möchte der Fotograf auf einer Fotografie festhalten. Er wählt den für ihn geeigneten Ausschnitt und stellt auf der Kamera die korrekten Parameter ein. Dann wartet er auf den passenden Moment und drückt auf den Auslöser.
11. Sensibilität
Der Fotograf ist sensibilisiert darauf, dass die fotografierten Personen auf einer Fotografie gut rüberkommen. Bilder, auf denen Menschen unvorteilhaft abgebildet sind, und sind es auch (erkennbare) Gäste im Hintergrund, nimmt der Hochzeitsfotograf aus dem Portfolio und veröffentlicht diese nicht.
12. Die Bildsprache
Die Bildsprache des Fotografen sollte eindeutig und in sich stimmig sein. Darum ist es sinnvoll, wenn sich das Brautpaar vor der Buchung mit dem Hochzeitsfotografen trifft, ihn kennenlernt und weitere Fotografien seiner Arbeit betrachtet. So wird sichergestellt, dass gegenseitige Sympathie besteht und nicht nur die Bilder, die er im Internet zeigt, ansprechend sind.
13. Das Hochzeitsalbum
Viele Brautpaare haben den Wunsch, die Hochzeitsbilder in einem hochwertigen Album zu erhalten. Für den Hochzeitsfotografen ist es wichtig, dass er Hochzeitsalben in hoher Qualität und in einer schönen Anmutung anbietet, weil diese seine Arbeit präsentieren. Lernt das Hochzeitspaar den Künstler vor der Buchung kennen, ist es auch möglich, diverse Alben, die er im Angebot hat, zu besichtigen. Hochzeitsalben sagen meiner Meinung nach viel über den Fotografen als Kunstschaffenden aus. Noch ein paar Worte zur Ausrüstung des Hochzeitsfotografen. Der Hochzeitstag ist für das Brautpaar sehr bedeutungsvoll. Dieser schönste Tag wird oft mit viel Liebe und Herzblut vorbereitet. Darum ist es nichts anderes als richtig, wenn die Fotografien technisch auf einem hohen Niveau sind. Gerade in der Hochzeitsfotografie stösst der Hochzeitsfotograf immer wieder an technische Grenzen. Die verwendeten Fotogerätschaften sollten darum auf einem technisch hochwertigen Qualitätsniveau sein. Bodys mit einem sehr guten Rauschverhalten, einem grossen Dynamikumfang und lichtstarke Objektive gehören bei einem professionellen Fotografen einfach dazu. Dazu kommt mindestens ein anständiger Blitz. Aktuellen Fotoapparate haben einen besseren und treffsichereren Autofokus, als das bei älteren Gerätschaften der Fall ist. Das heisst: Auch bei schwierigen Lichtverhältnissen ist der Fotograf mit modernen Gerätschaften in der Lage, technisch scharfe Bilder mit einem geringen Rauschverhalten und einem hohen Dynamikumfang zu produzieren.
Vielen Dank an Gianni Groppello für den informativen Gastbeitrag zum Thema “gute Hochzeitsbilder”.
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